Was sind die Symptome bei einem Zeckenstich?

Zecken können verschiedene Krankheitserreger übertragen. Deshalb sind die Symptome nach einer Übertragung unterschiedlich. Sie reichen unter anderem von grippeartigen Symptomen bis hin zu Herzbeschwerden.

Dieser Artikel beantwortet folgende Fragen:

Borreliose und FSME: Welche Symptome deuten auf eine Infektion hin?

Lösen Zeckenstiche immer eine Rötung der Haut aus?

Bei welchen Symptomen muss ich einen Arzt aufsuchen?

Wird eine Zecke oder ein Zeckenstich (umgangssprachlich auch Zeckenbiss genannt) auf der Haut erkannt, können mulmige Gefühle oder Unsicherheit aufkommen. Machen Sie sich nicht vorschnell Sorgen: nicht jeder Zeckenstich bedeutet eine Übertragung von Borrelien oder dem FSME-Virus. Erste Anzeichen für eine Infektion können Verfärbungen der betroffenen Hautstelle sein. Aber nicht in jedem Fall bedeutet eine Rötung automatisch eine Infektion mit einem Krankheitserreger. Wiederum heisst eine fehlende Rötung nicht, dass keine Infektion stattgefunden hat.

Bei diesen Symptomen ist Vorsicht geboten:

  • Kopfschmerzen
  • Wanderröte
  • grippeähnliche Beschwerden
  • Lähmungserscheinungen

Es handelt sich nicht um eine abschliessende Liste.

Rötung der Haut als mögliche Reaktion auf eine Zeckenstich

Heikel an Zeckenstichen ist: sie bleiben oft unbemerkt. Weil die Blutsauger beim Einstich ein Betäubungsmittel absondern, ist ein Stich kaum spürbar. Wie bei einem Mückenstich kann auch bei einem Zeckenstich eine Hautrötung auftreten. Dies ist jedoch nicht immer der Fall, da die Zecken in ihrem Speichel einen Stoff haben, der solchen Reaktionen vorbeugt. Teilweise taucht die Veränderung der Haut kurz nach dem Einstich auf und verschwindet dann von selbst wieder. Oft steckt dabei nur eine Reaktion des Körpers auf den Stich dahinter. Zeigt sich beim Zeckenstich eine kreisförmige Rötung, kann es sich um eine sogenannte Wanderröte Erythema migrans handeln, die ein Hinweis auf Borreliose sein kann.

Rötung durch Zeckenstich
Ein Zeckenstich kann ähnlich aussehen wie ein Mückenstich.

Verfärbung der Haut als Anzeichen für Borreliose?

Ob es sich bei der Verfärbung nur um eine ungefährliche Reaktion der Haut auf den Zeckenstich handelt oder um die Übertragung von Krankheitserregern wie Borrelien oder FSME-Viren, ist in der ersten Phase oft unklar. Handelt es sich bloss um eine Hautirritation, vergeht diese meist innerhalb weniger Tage von selbst. Bleibt die Verfärbung bestehen, kann eine Infektion mit Borrelien dahinterstecken. Ein mögliches Anzeichen für die Krankheit ist die Erythema migrans, die sogenannte Wanderröte. Diese zeigt sich als sich ringförmig vergrössernde Rötung. Das Zentrum der Einstichstelle bleibt üblicherweise blass. Die Wanderröte gilt als erstes Krankheitssymptom bei Borreliose und tritt bei mehr als fünf von zehn infizierten Personen auf.

Erste Symptome zeigen sich innerhalb weniger Tage

Parallel zur Wanderröte können sich bei der Borreliose weitere erste Anzeichen zeigen: Grippeähnliche Symptome treten in den ersten Tagen auf und verschwinden dann meist innert weniger Tage bis Wochen nach dem Stich der Zecke. Der Hautausschlag oder die Wanderröte verschwinden spätestens nach ein paar Monaten wieder. Dieses erste Krankheitsstadium klingt meist auch ohne Behandlung ab. Um aber den Befall anderer Organe und einen schweren Krankheitsverlauf zu verhindern, ist eine Behandlung mit Antibiotika notwendig.

Auch bei FSME können die ersten Beschwerden einer Grippe sehr ähnlich sein: 7 bis 14 Tage nach dem Zeckenstich kommt es bei einigen Personen zu grippeähnlichen Symptomen wie Kopfschmerzen, Fieber, Müdigkeit oder Gelenkbeschwerden. An einen Zusammenhang mit einem Zeckenstich wird nur selten gedacht, da die Beschwerden innert weniger Tage verschwinden. Die Krankheit ist damit für einen grossen Teil der Betroffenen vorüber. Eine lebenslange Immunität ist wahrscheinlich. Jedoch kann es bei der Erkrankung auch zu einem schwerwiegenderen Krankheitsstadium kommen.

Borreliose und FSME: Schwere Symptome im weiteren Krankheitsverlauf

Selbst nach einer Behandlung mit Antibiotika können Borrelien nach Wochen oder Monaten, in seltenen Fällen sogar Jahren, nach dem Stich der Zecke weitere Organe befallen. Zu diesem zweiten Krankheitsstadium kommt es aber nur bei einigen wenigen Betroffenen. In dieser Phase können Beschwerden der Haut (Schwellungen etc.), des Nervensystems (Hirnhaut, Gehirn, Gesichtsnerven), der Gelenke (vor allem die Kniegelenke) und selten des Herzens (Herzrhythmusstörungen) auftreten. Mehr zu den Symptomen bei Borreliose erfahren.

Im Fall einer Ansteckung mit FSME kommt es bei etwa 5 bis 15 Prozent der Erkrankten in einer zweiten Phase zu einem Befall des zentralen Nervensystems. In dieser Krankheitsphase sind unter anderem eine Gehirnentzündung mit Nackensteifigkeit, starke Kopfschmerzen, Schwindel oder Lähmungen möglich. Mehr zu den Symptomen bei FSME nach einem Stich durch eine Zecke.

Bei auffälligen Symptomen ist umgehend ein Arzt aufzusuchen

Im Zweifelsfall sollten Sie bei einem Zeckenstich mit unklaren Anzeichen und Symptomen unbedingt einen Arzt aufsuchen. Dieser kann die Zecke korrekt entfernen, die allfällige Rötung prüfen und weitere Untersuchungen durchführen, um Borreliose und FSME oder weitere Erkrankungen auszuschliessen oder zu behandeln.

Lesen Sie hier, wie Sie sich vor Zeckenstichen schützen können.

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Über die Kampagne

zecken-stich.ch ist eine Aufklärungskampagne über Zecken und durch Zecken übertragbare Krankheiten. Auf dieser Seite finden Sie umfassende Informationen rund um die Themen Zecken, Schutzmöglichkeiten vor Zeckenstichen und die Risiken von durch Zecken übertragbaren Krankheiten. Kontaktieren Sie unbedingt einen Arzt oder Apotheker, wenn nach einem Zeckenstich Beschwerden auftreten oder Sie Fragen zu Ihrer Gesundheit haben.
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) begrüsst die Kampagne «zecken-stich.ch».