FSME erklärt

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird in den meisten Fällen durch infektiöse Zecken übertragen. Beim Zeckenstich kann die virale Erkrankung an den Menschen weitergegeben werden. Nicht jede Zecke ist jedoch Träger der FSME-Viren.

Dieser Artikel beantwortet folgende Fragen:

Was ist FSME?

Sind alle Zecken mit FSME infiziert?

Wie wird FSME übertragen?

10 Fakten, die Sie zur FSME-Erkrankung wissen müssen

  1. FSME steht für Frühsommer-Meningoenzephalitis. Die Krankheit wird auch Zeckenenzephalitis (Englisch: tick-borne encephalitis oder tick-borne disease) genannt.
  2. Meningoenzephalitis bedeutet die Entzündung von Hirnhaut und Gehirn.
  3. Die Krankheit wird durch ein Virus ausgelöst. Im Gegensatz zur Lyme-Krankheit (Lyme-Borreliose), die durch das Bakterium «Borrelia burgdorferi» verursacht wird.
  4. FSME ist beispielweise mittels Blutuntersuchung diagnostizierbar.
  5. Die Krankheitssymptome können grippeähnlich sein, wie beispielsweise Fieber, Müdigkeit, Gelenkbeschwerden oder starke Kopfschmerzen. Auch schwere Krankheitsverläufe und bleibende Schäden wie ein Befall des zentralen Nervensystems in Form einer Hirnhautentzündung sind möglich.
  6. FSME-Risikogebiete schliessen in der Schweiz fast alle Kantone ein, abgesehen von Genf und Tessin.
  7. Für die Behandlung von FSME existiert keine spezifische Therapie für Patienten. Das Ziel einer Behandlung ist die Linderung der unter anderem grippeartigen Symptomen.
  8. Der Begriff «Frühsommer» kann täuschen: Auch im Sommer, Herbst und sogar in milden Wintern, ab Temperaturen über 8 Grad, besteht ein Infektionsrisiko.
  9. Gegen FSME kann man sich impfen: Der Impfstoff minimiert die Gefahr einer Infektion mit dem Virus.
  10. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) empfiehlt eine Impfung gegen FSME für alle Erwachsenen und Kinder ab sechs Jahren, die in Risikogebieten leben oder sich dort aufhalten. Die Impfung kann beim Arzt oder in einer Impfapotheke erfolgen.

Über diese Wege wird Frühsommer-Meningoenzephalitis übertragen

Zecken sind die hauptsächlichen Überträger der FSME-Erreger. In selten Fällen kommt es über andere Wege zu einer Übertragung. So wurden einige Fälle gemeldet, in denen der Genuss von Rohmilch zu einer Infektion führte. Bei diesen Ausnahmen waren Kühe oder Ziegen die Träger der Erreger. Die grösste Gefahr einer Infektion geht jedoch von den blutsaugenden Parasiten aus. Welche Zecken sind folglich besonders gefährlich für ihre Opfer? Und führt jeder Zeckenstich zwangsläufig zu einer FSME-Infektion?

Nicht jede Zecke ist Träger von FSME-Viren

Ein Zeckenstich kann gefährlich werden, denn Zecken können dadurch Krankheiten wie beispielsweise Borreliose an die Betroffenen übertragen. Auch mit der Frühsommer-Meningoenzephalitis kann sich das Opfer bei einem Zeckenstich (im Volksmund fälschlicherweise Zeckenbiss genannt) anstecken. Ein Borreliose-Risiko besteht in der ganzen Schweiz. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) klassifiziert bisher einzig die Kantone Genf und Tessin nicht mit hohem Risiko für eine Ansteckung mit FSME.

Was ist das FSME?
Das Virus kann Frühsommer-Meningoenzephalitis verursachen.

In FSME-Risikogebieten sind 0,5 Prozent aller Zecken Träger von FSME-Viren. Ein Zeckenstich bedeutet daher nicht zwangsläufig eine Infektion mit den Erregern. Gemäss dem BAG werden jedes Jahr rund 100 bis 250 FSME-Fälle registriert. Seit den letzten Jahren ist ein deutlicher Anstieg an Erkrankten zu verzeichnen. Die Ursachen dafür sind vielfältig: Einerseits werden die klimatischen Bedingungen immer optimaler für die Blutsauger, andererseits motiviert das milde Wetter Menschen vermehrt zu Aktivitäten in der freien Natur. Obwohl das Virus auf dem Vormarsch ist, bedeutet ein Zeckenstich dennoch nicht, dass zwingend eine Infektion mit den Viren erfolgte.

Das FSME-Virus kann beim Stich direkt übertragen werden

Bei einem Stich durch eine mit FSME-Viren infizierten Zecke geht die Übertragung sehr schnell: Denn bei Zecken befindet sich das Virus in den Speicheldrüsen und wird daher direkt beim Stich an den Betroffenen übertragen. Aber selbst wenn die Zecke mit dem Virus infiziert ist, bedeutet der Stich nicht, dass die Krankheit bei der betroffenen Person ausbricht. Dennoch ist es ratsam, einen Zeckenstich möglichst zu vermeiden. Mit den richtigen Massnahmen  können Sie sich vor Zeckenstichen schützen.

Bild Impfausweis
Für geimpfte Personen minimiert sich das Risiko einer Infektion mit dem FSME-Virus.

Gegen FSME existiert eine wirksame Schutzimpfung

Gegen viele zeckenübertragene Krankheiten gibt es keinen Impfstoff. Dies gilt beispielsweise für Borreliose. Anders verhält es sich mit FSME: Die Impfung gegen das FSME-Virus ist eine zuverlässige Methode, die Gefahr dieser Erkrankung in FSME-Gebieten zu minimieren. Zugelassen sind in der Schweiz aktuell zwei Impfstoffe. Vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) wird eine Impfung gegen FSME für alle Erwachsenen und Kinder ab sechs Jahren, die in FSME-Risikogebieten wohnen oder sich zeitweise dort aufhalten, empfohlen. Die Impfung kann der Arzt vornehmen oder in einer Impfapotheke durchgeführt werden.

Drei Injektionen erforderlich

Für eine vollständige (FSME-)Grundimmunisierung durch eine Impfung sind drei Injektionen erforderlich. Nach der zweiten Impfung besteht bereits ein zeitlich begrenzter Impfschutz. Mit der dritten Impfung wird eine Immunisierung erreicht. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) empfiehlt die erste Auffrischimpfung nach 10 Jahren.

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Über die Kampagne

zecken-stich.ch ist eine Aufklärungskampagne über Zecken und durch Zecken übertragbare Krankheiten. Auf dieser Seite finden Sie umfassende Informationen rund um die Themen Zecken, Schutzmöglichkeiten vor Zeckenstichen und die Risiken von durch Zecken übertragbaren Krankheiten. Kontaktieren Sie unbedingt einen Arzt oder Apotheker, wenn nach einem Zeckenstich Beschwerden auftreten oder Sie Fragen zu Ihrer Gesundheit haben.
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) begrüsst die Kampagne «zecken-stich.ch».