Beissen oder stechen Zecken?
Der Begriff «Zeckenbiss» ist wissenschaftlich nicht korrekt. Die Parasiten haben einen Stechrüssel und verfügen über…
MehrZecken sind Träger verschiedener Krankheitserreger. Bei einem Zeckenstich können diese an ihr Opfer übergehen. Neben dem FSME-Virus und den Borreliose-Bakterien können Zecken auch Überträger anderer Erreger sein.
Welche Krankheiten können durch Zecken übertragen werden?
Welche durch Zecken übertragenen Krankheiten gefährden Menschen?
Welche Krankheiten sind gefährlich für Tiere?
Nachfolgend finden Sie eine Auswahl von durch Zecken übertragbare Krankheiten. Die Auswahl wurde nicht nach Häufigkeit, sondern in alphabetischer Reihenfolge geordnet.
Die Erkrankung tritt überwiegend im Mittelmeerraum auf. Auch Deutschland, Österreich und die Schweiz sind immer häufiger betroffen. Bei der Babesiose zeigen sich Symptome wie Fieber, Müdigkeit und Muskelschmerzen. Beim Menschen kommt diese Erkrankung selten vor. Viel häufiger betroffen sind Rinder und Hunde. Die durch die Zecke übertragenen Erreger zerstören die roten Blutkörperchen, was für das Tier tödlich sein kann. Diese Tierkrankheit hat Ähnlichkeiten zur menschlichen Malaria. Deshalb spricht man in unseren Breitengraden nicht selten von der «Hundemalaria».
Borreliose-Bakterien sind die häufigsten durch Zecken übertragenen Erreger in der Schweiz. Rund 5 bis 30 Prozent (mancherorts bis zur Hälfte) der Zecken sind von Borrelien betroffen. Bei der Borreliose, oft auch Lyme-Borreliose genannt, können die Mikroben das Nervensystem, die Gelenke oder Organe angreifen und dort schwere Schäden anrichten. Wird Borreliose aber zu einem frühen Zeitpunkt erkannt, kann die «Zeckenkrankheit» gut mit Antibiotika behandelt werden. Mehr Informationen zu Borreliose.
Die Bakterien «Ehrlichien» werden von verschiedenen Zeckenarten übertragen. Die blutsaugenden Parasiten können die Erreger durch den Stich auf Mensch und Tier übertragen. Zu den betroffenen Tieren gehören Hunde, Rinder, Schafe, Ziegen, Nagetiere und Rehe. Beim Menschen verläuft eine Ehrlichiose in den meisten Fällen symptomlos. Es kann jedoch auch zu Fieber, Kopf-, Rücken- und Muskelschmerzen oder zu Übelkeit kommen. Auch Fälle mit schwereren Komplikationen sind bekannt, insbesondere bei älteren Menschen oder Personen mit Grunderkrankungen. Es kann auch zu Zusatzinfektionen mit anderen Bakterien kommen.
Die «Krankheit mit dem langen Namen» wird durch FSME-Viren ausgelöst. In der Schweiz sind in den Risikogebieten ungefähr 0,5 Prozent der Zecken mit diesem Virus infiziert. Bei FSME kann es unter anderem zu Symptomen wie grippeähnlichen Beschwerden, Müdigkeit, Gelenkbeschwerden oder Kopfschmerzen kommen. Auch ein Befall des zentralen Nervensystems ist möglich. Für die FSME existiert keine spezifische Behandlung. Das Ziel einer Behandlung ist eine Linderung der Beschwerden. Ärzte können die Patienten also nur bei der Linderung der Symptome mit beispielsweise fiebersenkenden Mitteln unterstützen. Schlussendlich muss der Körper selbst mit der FSME-Infektion fertig werden. Mehr Informationen zu FSME.
Bei einem Zeckenstich können Erreger übertragen werden, die Fleckfieber auslösen. Ein Erreger ist die Bakterienart «Rickettsien». Die Krankheit Rickettsiose fängt mit grippeähnlichen Symptomen an. Sie kann ausserdem Hautausschläge auslösen. Es sind einige Fälle bekannt, die unbehandelt zum Tod führten. Die auslösenden Mikroben kommen überwiegend in kälteren Regionen Südamerikas, Afrikas oder Asiens vor. Zecken können diese Krankheit auf Menschen und Tiere übertragen.
Tularämie, auch Hasenpest genannt, ist eine Infektionskrankheit. Sie wird durch den Erreger namens Francisella tularensis verursacht. Bei der Tularämie handelt es sich um eine Tierkrankheit, die gelegentlich auf den Menschen übertragen wird. Kleine Säugetiere, Zecken oder Insekten geben die Bakterien an den Menschen weiter. Grippeähnliche Symptome aber auch zahlreiche andere Beschwerden wie Lichtempfindlichkeit oder Atemnot können als Folge auftreten. In der Schweiz kommt diese Infektion selten vor. Jede Ansteckung mit dieser Krankheit ist meldepflichtig. In den Fällen, in denen Tularämie auftritt, steht sie meist in Zusammenhang mit Zeckenstichen oder dem Jagen, Enthäuten oder Schlachten von Tieren.
Das Krim-Kongo-Fieber (oder hämorrhagisches Krim-Kongo-Fieber) ist eine schwere Infektionskrankheit. Sie wird durch ein Virus ausgelöst. Davon befallen sind in erster Linie Schafe, Ziegen, Kühe, Hasen oder Kamele. Zecken nisten sich manchmal im Fell von infizierten Tieren ein und nehmen das Virus via Sekrete auf. Bei einem Zeckenstich können die Erreger auch an den Menschen übertragen werden. Menschen können sich aber auch direkt im Kontakt mit betroffenen Tieren, wie beispielsweise Schafen, anstecken. Diese Infektionskrankheit kann die Blutgerinnung verhindern. Symptome davon sind Darmblutungen, Bluterbrechen und innere Blutungen. Das Krim-Kongo-Fieber ist bisher in Asien, Afrika und einzelnen Ländern in Südosteuropa aufgetreten. In der Schweiz ist das Risiko einer Infektion ausgesprochen niedrig.
Diese Auswahl deckt bei weitem nicht alle durch Zecken übertragbare Krankheiten ab. Weltweit gibt es noch viele weitere Erreger, die von den blutsaugenden Parasiten übertragen werden können.
zecken-stich.ch ist eine Aufklärungskampagne über Zecken und durch Zecken übertragbare Krankheiten. Auf dieser Seite finden Sie umfassende Informationen rund um die Themen Zecken, Schutzmöglichkeiten vor Zeckenstichen und die Risiken von durch Zecken übertragbaren Krankheiten. Kontaktieren Sie unbedingt einen Arzt oder Apotheker, wenn nach einem Zeckenstich Beschwerden auftreten oder Sie Fragen zu Ihrer Gesundheit haben.
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) begrüsst die Kampagne «zecken-stich.ch».