Schutz vor Zecken – Prävention und Behandlung

Entzündungen der Haut, Kopfschmerzen, hohes Fieber oder bleibende Schäden – dies können Symptome eines Zeckenstichs sein. Die blutsaugenden Spinnentiere können schwerwiegende Krankheiten übertragen. Erfahren Sie, wie Sie sich zuverlässig und wirksam schützen können.

Dieser Artikel beantwortet folgende Fragen:

Wie schützt man sich vor Zecken?

Kann man präventiv Medikamente einnehmen, um sich vor Zecken zu schützen?

Gibt es Sprays, die vor Zecken schützen?

Die kleinen Blutsauger können unter anderem Viren und Bakterien übertragen. Daher ist es grundsätzlich wichtig, die Bedrohung von einer infizierten Zecke gestochen zu werden, möglichst zu verhindern. Für den Aufenthalt im Freien gibt es einige wirksame Mittel, um sich vor den gefährlichen Krankheitserregern zu wappnen.

Wie Sie sich vor den blutsaugenden Spinnentieren schützen können

Gegen durch die Zeckenart «Ixodes ricinus» (auch gemeiner Holzbock genannt) verursachte Erkrankungen ist die Medizin nur bedingt gerüstet: Während es gegen Lyme-Borreliose (Borreliose) eine Behandlung mit Antibiotika, aber keine Impfung gibt, ist es bei der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) umgekehrt: Gegen FSME können sich betroffene Personen impfen, aber es gibt keinen Wirkstoff, wenn die Erkrankung erst einmal ausgebrochen ist. Gegen Borreliose existiert in der Schweiz bislang keinen zugelassenen Impfstoff.

Mit diesen Tipps schützen Sie sich vor Zeckenstichen

  • Aufenthalt im hohen Gras und Unterholz meiden.
  • Dicht schliessende Kleider mit langen Ärmeln und Hosenbeinen tragen.
  • Helle Kleidung tragen, auf denen Zecken besser und schneller erkennbar sind.
  • Insektenschutz verwenden (Repellentien).
  • Nach jedem Spaziergang und Aufenthalt im Freien den Körper gründlich auf mögliche Zecken untersuchen.

Denken Sie daran, auch die Haut Ihrer Kinder nach jedem Aufenthalt im Freien an allen Stellen gut abzusuchen. Am besten nach einer ausgiebigen Dusche oder nach dem Baden. Besondere Vorsicht gilt bei Sommersprossen, Muttermalen oder dunkleren Hauttönen, da sich die winzigen Spinnentiere weniger gut von der Haut abheben.

Praktische Tipps zum Schutz vor Zecken

Richtiger Schutz vor Zecken

Bis anhin gibt es keinen sicheren Schutz vor Zecken. Am besten ist es, gar nicht erst gestochen zu werden. Mit ein paar praktischen Tipps lässt sich dieses Risiko deutlich verringern.

Zeckenschutz in hohem Gras

Tipp 1: Hohes Gras oder Unterholz währen dem Aufenthalt im Freien meiden, da sich die Spinnentiere hauptsächlich dort aufhalten.

Zeckenschutz mit langer Bekleidung

Tipp 2: Die Outdoor-Kleidung sollte geschlossen sein, mit langen Ärmeln und langen Hosen, damit der Zugang zur Haut erschwert wird.

Zeckenschutz mit heller Bekleidung

Tipp 3: Für den Aufenthalt im Freien helle Kleider tragen, damit krabbelnde Tiere auf dem Stoff leichter ersichtlich sind.

Zeckenschutz mit hohen Socken

Tipp 4: Die Socken über die Hosenbeine ziehen, damit die Zecken nicht so leicht unter die Hose krabbeln können.

Schutz mit Zeckenspray

Tipp 5: Vor dem Aufenthalt im Freien insektenabweisende Mittel (Repellents) auftragen. Hinweis: Diese wirken nur eine limitierte Zeitspanne: Je nach Produkt 1-3 Stunden.

Nach Zecken absuchen

Tipp 6: Nach jedem Aufenthalt in der Natur den Körper absuchen. Zecken bevorzugen dünne und warme Hautpartien wie die an Achseln, Armen, Kniekehlen, am Intimbereich oder am Hals. Bei Kindern insbesondere den Kopf, beziehungsweise den Haaransatz.

Zeckenschutz mit Impfung

Tipp 7: Nebst Schutzmassnahmen wie der richtigen Bekleidung, Einsprühen von Repellents und gründlichem Absuchen der Haut, kann eine Impfung davor schützen, nach einem Zeckenstich an FSME zu erkranken. Diese Impfung ist für alle Personen empfehlenswert, die in einem Risikogebiet für FSME wohnen oder sich dort aufhalten. Bezüglich Impfung beraten Ärzte und Apotheker.

Eine 100-prozentige Sicherheit gibt es nicht

Besonders im Frühling und Herbst stechen die Blutsauger häufig zu. Dies aufgrund der für Zecken angenehmeren Aussentemperaturen: Die Spinnentiere werden erst ab Temperaturen über 8 Grad aktiv. Entsprechend besteht die Gefährdung auch bei milden Temperaturen im Winter. Oftmals warten die winzigen Blutsauger an Gräsern, Büschen oder Sträuchern. Sobald ein möglicher Wirt vorbeigeht, lässt sich der Parasit abstreifen und macht sich auf die Suche nach einer geeigneten Stichstelle. Auf der Suche wandert sie am Körper nach oben

Nebst den 4 Tipps zum Zeckenschutz können weitere Massnahmen unterstützend wirken:

  • Katzen und Hunde kommen öfter in Reviere der blutsaugenden Spinnentiere. Schützen Sie daher Ihre Vierbeiner mit einem Zeckenspray oder einem Zeckenschutz-Halsband. Auch Hunde und Katzen können an Krankheiten wie Borreliose erkranken oder die Parasiten in Ihr Zuhause tragen.
  • Achten Sie bei der Kontrolle nicht nur auf ausgewachsene Zecken: auch Larven oder Nymphen könnten sich auf Ihrer Haut niedergelassen haben. Diese sind sehr klein, hellbraun und können leicht mit einer Sommersprosse verwechselt werden.
  • Beim Gang durch den Wald oder durch hohes Gras können Sie zusätzlich Ihre Socken über die Hosen ziehen. Modisch sicherlich nicht die hübscheste Lösung, dadurch wird jedoch verhindert, dass die blutsaugenden Spinnentiere an Ihren Beinen hochkrabbeln.
  • Kommt es trotzdem zu einem Zeckenstich, entfernen Sie den Parasiten lieber früher als später: denn dadurch kann das Borreliose-Risiko vermindert werden. Dem ist so, weil die Erreger erst nach mehreren Stunden des Blutsaugens an den Wirt übertragen werden. Rasches Entfernen beispielsweise mittels einer Zeckenkarte oder einer Zeckenzange kann folglich eine allfällige Erkrankung verhindern. Hier finden Sie Hinweise für die richtige Anwendung.
Zeckenstich-Risiko verringern
Eine 100-prozentige Sicherheit vor den kleinen Blutsaugern gibt es nicht. Mit den richtigen Schutzmassnahmen lässt sich die Gefahr eines Zeckenstichs verringern.

Anti-Zecken-Sprays wirken nur kurzfristig als Zeckenschutzmittel

Neben der richtigen Bekleidung kann auch das Auftragen von Mitteln gegen Insekten (Repellentien) abweisend wirken. Jedoch ist es wichtig zu wissen, dass diese nur kurzfristigen Schutz bieten. Die Bedrohung vor einem Stich der Blutsauger besteht trotzdem.

Wirkung von natürlichem Zeckenschutz wissenschaftlich nicht bestätigt

Schwarzkümmelöl, Kokosöl oder andere Hausmittel aus der Natur – es gibt keine wissenschaftlichen Daten zu deren Wirksamkeit gegen die blutsaugenden Parasiten. Allerdings findet darüber online und offline ein reger Austausch statt.

Kinder nach Zecken absuchen
Kinder nach jedem Aufenthalt im Freien gut auf die kleinen Parasiten untersuchen.

Gefährdung bei Kindern: Gut zu wissen

Je öfter sich Kinder im Freien aufhalten, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie von einem Blutsauger gestochen werden. Sie sind nach einem Stich allerdings nicht stärker gefährdet, an Borreliose oder FSME zu erkranken, als Erwachsene. Ausserdem verläuft eine FSME-Infektion bei Kindern oft milder. Es ist trotzdem wichtig, dass Kinder nach jedem Aufenthalt im Freien nach den Spinnentieren abgesucht werden.

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Über die Kampagne

zecken-stich.ch ist eine Aufklärungskampagne über Zecken und durch Zecken übertragbare Krankheiten. Auf dieser Seite finden Sie umfassende Informationen rund um die Themen Zecken, Schutzmöglichkeiten vor Zeckenstichen und die Risiken von durch Zecken übertragbaren Krankheiten. Kontaktieren Sie unbedingt einen Arzt oder Apotheker, wenn nach einem Zeckenstich Beschwerden auftreten oder Sie Fragen zu Ihrer Gesundheit haben.
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) begrüsst die Kampagne «zecken-stich.ch».