Borreliose behandeln

Lyme-Borreliose, im folgenden Borreliose genannt, ist eine bakterielle Erkrankung. Deshalb kann sie mit Antibiotika behandelt werden. Dies ist insbesondere im Frühstadium der Krankheit gut möglich. Bei später auftretenden oder chronischen Symptomen können mehrwöchige Antibiotika-Infusionen notwendig werden.

Diese Seite beantwortet folgende Fragen:

Was kann man gegen Borreliose tun?

Wie wird Borreliose behandelt?

Gibt es die Diagnose chronische Borreliose?

Natürlich sind nicht immer Zecken schuld, wenn sich die Haut rötet, ein Gelenk anschwillt oder im Gesicht Lähmungen auftreten. Nach einem Zeckenstich sollten Betroffene dennoch besonders aufmerksam sein. Borrelien gelangen erst nach rund 12 bis 24 Stunden vom Darm der Zecke in den Blutkreislauf des Menschen. Wird die Zecke frühzeitig entfernt, kann eine Übertragung vermieden werden.

Behandlung von Borreliose sollte sofort erfolgen

Eine antibiotische Therapie sollte bei Befund von Wanderröte (Erythema migrans) oder des Borrelien-Lymphozytoms sofort erfolgen. Damit kann verhindert werden, dass sich die Erkrankung im Körper ausbreitet. Durch die Behandlung sollen die Erreger im gesamten Organismus abgetötet werden.

Behandlungsdauer bei Borreliose-Infektion ist je nach Stadium unterschiedlich

Die Dauer einer Therapie hängt vom Stadium der Erkrankung ab. Wichtig ist insbesondere, dass die Dosierung ausreichend hoch und lange erfolgt, damit alle Bakterien abgetötet werden. Eine entsprechende Therapie kann ausschliesslich durch einen Arzt verordnet werden. Während des ersten Stadiums der Infektion erfolgt in der Regel eine zweiwöchige Antibiotika-Therapie. Je nach Verträglichkeit stehen unterschiedliche Arzneimittel zur Verfügung. Eine Therapie wird vom Arzt begleitet und überwacht.

In den zwei darauffolgenden fortgeschrittenen Stadien (Stadium II und Stadium III) kommen besondere Antibiotika zum Einsatz. Diese werden vom Arzt intravenös verabreicht. In der Regel dauert die Therapie in einem dieser beiden Stadien der Infektion drei bis vier Wochen. Dieser Therapieansatz wird beispielsweise auch für Patienten mit Neuroborreliose oder Lyme-Arthritis gewählt.

Wenn Symptome nach einer zwei- bis vierwöchigen Behandlung anhalten, wird in der Regel nicht mit Antibiotika weiterbehandelt. Der Untersuchungsbefund wird dann überprüft oder nach einer anderen Erklärung gesucht.

Lebenslange Immunität nach einem Zeckenstich?

Entgegen der gängigen Meinung ist es nicht so, dass Betroffene nach einer Infektion mit Borrelia burgdorferi eine zuverlässige Immunität entwickeln. Patienten können sich mehrfach infizieren. Es ist sogar möglich, mehrere Erkrankungsstadien gleichzeitig zu haben.

Borrelien: Antikörper-Test kann Zeitpunkt der Infektion nicht bestimmen

Ein positiver Antikörper-Test sagt nur aus, dass irgendwann in der Vergangenheit eine Borrelieninfektion abgelaufen sein muss. Es ist damit nur der erfolgte Kontakt mit Borrelien, aber nicht der Zeitpunkt feststellbar. Ein positiver Antikörpertest belegt noch keine aktuelle Borrelien-Erkrankung.

Untersuchungsbefund: Chronische Borreliose

Da sich chronische Borreliose vielseitig auswirken kann, ist eine differenzierte Diagnose ausschliesslich vom Arzt feststellbar. Nachfolgend werden einige Krankheitsbilder aufgelistet, aus denen sich allerdings noch nicht mit Sicherheit eine chronische Borreliose ableiten lässt:

  • Kopfschmerzen und Müdigkeit
  • Konzentrationsprobleme
  • Muskel- und Gelenkschmerzen
  • Schäden des Nervensystems
  • Körperlähmungen

Gemäss dem aktuellen Wissensstand gibt es unter anderem drei gesicherte Borrelien-Erkrankungen:

Diagnose und Auswirkungen von Lyme-Borreliose

Erfolgte eine Infektion mit dem Erreger Borrelia burgdorferi, ist eine frühzeitige Therapie äusserst wichtig. Allerdings ist die Diagnose nicht einfach, weil die zur Verfügung stehenden Tests nicht immer zuverlässig sind und die Symptome unspezifisch sein können. Oft wird auch nicht an eine Borreliose gedacht. Deshalb wird die Krankheit in einigen Fällen nicht erkannt. Das einzige Symptom, das zweifelsfrei eine Infektion mit Borrelien anzeigt, ist die Wanderröte. Allerdings tritt diese nur in ungefähr der Hälfte der Fälle auf. In späten Stadien ist mit dauerhaften chronischen Schäden zu rechnen. Wird die Lyme-Borreliose, nicht behandelt, kann diese bis zu Invalidität führen.

Ist eine Impfung gegen Borreliose möglich?

Gegen Borreliose gibt es derzeit noch keine Impfung beim Menschen. Die «Zeckenkrankheit» kommt vor allem in Nordamerika, Europa und Asien vor. Auf der Nordhalbkugel ist Borreliose sogar die häufigste durch Zecken übertragene Infektion. Überträger der Borrelien-Infektion sind unterschiedliche Zeckenarten. In Europa handelt es sich in erster Linie um den Gemeinen Holzbock Ixodes ricinus. Die Verbreitung des Erregers ist unterschiedlich: Je nach Region tragen laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) zwischen 5 und 30 Prozent der Zecken Borrelien in sich. Gebietsweise können es bis zur Hälfte der Zecken sein. Die Wahrscheinlichkeit sich nach einem Zeckenstich zu infizieren, liegt im Schnitt bei 1,5 bis 6 Prozent.

Es ist jedoch nicht so, dass jeder, der durch einen Zeckenstich mit Borrelien in Kontakt kommt, auch tatsächlich krank wird. Dem gesunden Körper gelingt es in vielen Fällen, die Bakterien im Schach zu halten. Die Infektion verursacht im Regelfall keine Beschwerden und heilt folgenlos aus. Daher lassen sich auch bei vielen gesunden Menschen Abwehrstoffe gegen Borrelien im Blut nachweisen. Dies zeigt sich anhand von Untersuchungen des Robert Koch-Instituts in Deutschland: Rund 20 Prozent der über 60-Jährigen haben Antikörper im Blut – ohne je an einer Borreliose erkrankt zu sein.

Ihr Arzt kann Sie über die Behandlungsmöglichkeiten bei Borreliose informieren und Ihnen erklären, auf welche Symptome Sie nach einem Zeckenstich besonders achten müssen.

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Über die Kampagne

zecken-stich.ch ist eine Aufklärungskampagne über Zecken und durch Zecken übertragbare Krankheiten. Auf dieser Seite finden Sie umfassende Informationen rund um die Themen Zecken, Schutzmöglichkeiten vor Zeckenstichen und die Risiken von durch Zecken übertragbaren Krankheiten. Kontaktieren Sie unbedingt einen Arzt oder Apotheker, wenn nach einem Zeckenstich Beschwerden auftreten oder Sie Fragen zu Ihrer Gesundheit haben.
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) begrüsst die Kampagne «zecken-stich.ch».