Aktuelles

14.07.2022

Zeckensaison: Alles, was Sie wissen müssen

Bild Wald

Im Frühling und Sommer sind die Tage länger und wärmer – die ideale Zeit, um draussen die Natur zu geniessen. Doch dort lauert eine Gefahr. Denn Zecken sind besonders in den Monaten März bis November am aktivsten. Während dieser Zeit besteht ein Risiko, von einer Zecke gestochen zu werden und sich mit FSME-Viren oder Borreliose-Bakterien anzustecken. Deshalb sind Schutzmassnahmen wichtig. In diesem Artikel erfahren Sie, wann Zecken Hochsaison haben und wie Sie sich davor schützen können.

Wann genau ist Zeckensaison?

Zecken mögen warme und feuchte Temperaturen. Ungefähr von März bis November, bzw. ab Temperaturen von über 8 Grad Celsius, sind Zecken am aktivsten und kommen fast in der ganzen Schweiz bis in einer Höhe von 2000 m ü. M. vor.

Die ganze Schweiz gilt als Risikogebiet für eine FSME-Infektion oder eine Borreliose-Erkrankung. Einzig in den Kantonen Genf und Tessin besteht während des ganzen Jahres ein kleineres Risiko, von einer Zecke gestochen zu werden.

Doch weshalb ist bei Zecken Vorsicht geboten? Zecken können verschiedene Krankheitserreger auf den Menschen übertragen. Beispielsweise sind Zecken Träger von Borrelien. In der Schweiz tragen 5 bis 30% (stellenweise bis zu 50%) der Zecken Borrelien in sich. Auch sind Zecken ein idealer Wirt für das FSME-Virus, wobei circa 0.5% der Zecken in der Schweiz dieses in sich tragen.

Sind Zecken auch im Winter aktiv?

Nur, weil die Zeckensaison von circa März bis November dauert, heisst das nicht, dass Zecken wegen den kalten Temperaturen sterben. In der Schweiz ist die Zeckenart “Ixodes ricinus“, auch bekannt als “gemeiner Holzbock“, am weitesten verbreitet. Sobald die Temperaturen über 8 Grad Celsius steigen, werden die Zecken aktiv. Fallen die Temperaturen unter diesen Grenzwert, tritt bei den Spinnentierchen eine Winterstarre ein. So können sie überleben und können auch im nächsten Jahr Krankheiten übertragen.

Die Winterstarre kann schnell vorbei sein. Bereits einige warme Tage nacheinander lassen die Krabbeltierchen auch im Winter erwachen. Zecken können also auch während den Wintermonaten aktiv sein. Deshalb gilt stets: Nach der Zeckensaison ist vor der Zeckensaison.

Wie entwickelt sich die Zeckenlage in der Schweiz?

In den letzten Jahren, seit 2016, verzeichnet das Bundesamt für Gesundheit (BAG) einen markanten Anstieg der gemeldeten Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)-Fälle. Es wurden Höchstwerte in den Jahren 2018 mit 376 Fällen, 2020 mit 454 Fällen und 2021 mit 285 Fällen registriert. Zuvor in den Jahren 2005 bis 2016 schwankten die Fallzahlen in der Schweiz zwischen 100 und 250 FSME-Fällen pro Jahr.

Die Ursachen für den Anstieg sind vielfältig. Einerseits können die klimatischen Bedingungen die Lebensräume für Zecken begünstigen. Andererseits kann das warme und sonnige Wetter ein Grund sein, da es die Menschen vermehrt in die freie Natur lockt. Auch in anderen europäischen Ländern, wie bspw. Deutschland, kann der Anstieg der gemeldeten Fälle, also eine ähnliche Situation, festgestellt werden. Wichtig ist, sich vor Zecken präventiv zu schützen.

Welcher Schutz hilft gegen Zecken?

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) empfiehlt, sich in der Zeit von etwa März bis November vor Zeckenstichen zu schützen. Hier folgen Tipps für das richtigen Verhalten, um sich vor Stichen zu schützen:

  • Aufenthalt im hohen Gras und Unterholz meiden.
  • Dicht schliessende Kleidung mit langen Ärmeln und Hosenbeinen im Freien tragen. Und zusätzlich die Socken über die Hosenbeine ziehen.
  • Kleidung in heller Farbe tragen, auf der Zecken besser und schneller erkennbar sind.
  • Insektenabweisende Mittel verwenden.
  • Nach jedem Spaziergang und Aufenthalt im Freien den Körper auf Zeckenstiche absuchen.

Bereits diese einfachen Verhaltensweisen bieten Schutz für die Gesundheit von Schweizerinnen und Schweizern. Diese Verhaltensmassnahmen helfen, das Risiko eines Stichs zu vermindern und sich so vor den verschiedenen von zeckenübertragenen Krankheiten zu schützen.

Gegen Frühsommer-Meningoenzephalitis gibt es keine Behandlung, jedoch bietet eine Impfung Schutz. Das BAG empfiehlt eine FSME-Impfung für alle Personen ab 6 Jahren, die sich zeitweise in einem Risikogebiet aufhalten oder dort wohnen.

Was tun bei einem Zeckenstich?

Wird nach einem Aufenthalt draussen eine Zecke entdeckt, sollte diese möglichst schnell entfernt werden. Am besten mit einer Zeckenkarte oder einer Zeckenzange. Mit diesen Hilfsmitteln kann eine Zecke direkt über der Haut gefasst und durch kontinuierliches Ziehen entfernt werden. Mehr Informationen finden Sie unter: Wie wird eine Zecke entfernt?

Sobald Fieber oder andere Symptome nach einem Zeckenstich auftreten, oder im Zweifelsfall, sollten Sie eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen.

Waren die Informationen auf dieser Seite für Sie nützlich?

Über die Kampagne

zecken-stich.ch ist eine Aufklärungskampagne über Zecken und durch Zecken übertragbare Krankheiten. Auf dieser Seite finden Sie umfassende Informationen rund um die Themen Zecken, Schutzmöglichkeiten vor Zeckenstichen und die Risiken von durch Zecken übertragbaren Krankheiten. Kontaktieren Sie unbedingt einen Arzt oder Apotheker, wenn nach einem Zeckenstich Beschwerden auftreten oder Sie Fragen zu Ihrer Gesundheit haben.
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) begrüsst die Kampagne «zecken-stich.ch».