Zecken bei Hunden

Auf ihren Entdeckungstouren geraten Hunde oft in das Revier von Zecken. Daher werden die Vierbeiner auch häufiger gestochen als Menschen. Durch sie können Krankheitserreger übertragen werden. Erfahren Sie, wie Sie Ihren Hund vor Zeckenstichen schützen.

Dieser Artikel beantwortet folgende Fragen:

Sind Zecken für Hunde gefährlich?

Wie werden Zecken bei Hunden entfernt?

Wie kann man Hunde vor Zecken schützen?

Vierbeiner kommen häufig in das Revier von Zecken

Hunde sind häufiger von Zeckenstichen betroffen als Menschen. Kein Wunder, denn die Vierbeiner bevorzugen auf Spaziergängen üblicherweise nicht die gepfadeten Wege, sondern streunen lieber durch die Umgebung. Auf ihren Entdeckungstouren kommen die Vierbeiner daher regelmässig in das Gebiet von Zecken. Denn die blutsaugenden Parasiten halten sich bevorzugt an Waldrändern, Lichtungen oder in hohem Gras auf. Folglich überall dort, wo Besitzer gerne ihre Hunde ausführen. Den Blutsaugern kommen die vorbeilaufenden Hunde gerate recht, um sich von Pflanzen abstreifen zu lassen und anschliessend zustechen zu können.

Nach einem Stich können Hunde an Infektionen leiden

Hinsichtlich Blutverlusts sind Zecken für Hunde in den meisten Fällen keine Gefahr. Selbst wenn ein Hund durch mehrere Tiere gleichzeitig befallen wird, ist die gesaugte Blutmenge oft nur klein. Einzig bei massivem Befall kann ein grosser Blutverlust dem Vierbeiner zum Verhängnis werden. Die Parasiten sind aber auch Träger verschiedener Krankheitserreger wie der Borrelien oder des FSME-Virus, die beim Stich auf den Hund übertragen werden können. Hunde sind übrigens eher gefährdet an einer von Zecken übertragenen Krankheit zu leiden als Katzen. Auch das Immunsystem von Pferden muss sich mit den Erregern der Lyme-Borreliose auseinandersetzen. Bei Pferden bricht diese Infektionskrankheit jedoch selten tatsächlich aus.

Dass sich Hunde mit Borreliose infizieren, ist nicht erstaunlich: In der Schweiz sind 5 bis 30 Prozent der Blutsauger mit Borrelien infiziert. Stellenweise ist sogar die Hälfte aller Zecken von den Bakterien befallen. Oft lassen erste Anzeichen wie Fieber oder Appetitlosigkeit nicht auf eine Infektion mit Borrelien schliessen. In vielen Fällen treten jedoch Monate später Entzündungen der Gelenke auf: Der Hund lahmt beim Gehen. Nur in seltenen Fällen betreffen Beschwerden verursacht durch Borrelien zudem Organe wie Herz oder Nieren. Besteht ein Verdacht auf Borreliose, kann der Hundehalter beim Tierarzt einen Test durchführen lassen. Bestätigt dieser den Verdacht und werden andere Krankheiten ausgeschlossen, kommt eine Therapie mit Antibiotika zum Einsatz.

FSME und weitere Zeckenkrankheiten bei Hunden

Nicht nur Borreliose stellt für Hunde ein Gesundheitsrisiko dar. Auch das FSME-Virus kann bei einem Stich an die Vierbeiner übertragen werden. Die Tiere erkranken jedoch sehr selten daran. In den wenigen bisher bekannten Fällen zeigten sich allerdings schwere Verläufe. Für Hunde gibt es bis anhin keinen Impfstoff gegen FSME-Viren.

Bei Hunden können zudem andere durch Zecken übertragbare Erkrankungen wie Babesiose, die sogenannte «Hundemalaria» oder auch Ehrlichiose vorkommen. Bei einigen Erkrankungen kann ein schnelles Entfernen das Risiko einer Infektion mindern. Nach einem Spaziergang sollten Sie ihren Hund genau auf Zecken untersuchen und diese rasch entfernen.

Auf die richtige Art und Weise kommt es an

  • Mit einer Zeckenkarte geht es besonders einfach. Passen Sie aber auf, dass Sie ihrem Hund keine Haare ausreissen. Setzen Sie das Hilfsmittel so nah wie möglich an die Haut an und ziehen Sie den Parasiten vorsichtig heraus. Zeckenkarten sind in Apotheken erhältlich.
  • Haben Sie keine Zeckenkarte zur Hand, dann benutzen Sie eine Pinzette. Wenden Sie dieselbe Technik an wie bei der Zeckenkarte.
  • Haben Sie kein Hilfsmittel dabei, können Sie die den Parasiten auch mit den Fingernägeln entfernen. Packen Sie den Blutsauger möglichst nahe an der Haut zwischen Daumen und Zeigefinger und ziehen Sie ihn vorsichtig heraus.
  • Benutzen Sie für die Entfernung keinen Alkohol, Öl oder Klebstoff. Krankheitserreger gelangen so möglicherweise rascher ins Blut Ihres Vierbeiners.
  • Sollten Sie unsicher sein, wie Sie den Parasiten richtig entfernen, wenden Sie sich an Ihren Tierarzt.

Nach der Entfernung ist Achtsamkeit gefragt. Verhält sich ihr Tier in den nächsten Wochen auffällig: zeigt Anzeichen von Fieber oder lahmt beim Gehen? Dann sollten Sie unverzüglich einen Tierarzt aufsuchen.

Wer kein Hilfsmittel zur Hand hat, kann eine Zecke bei Hunden auch mit den Fingernägeln entfernen.

Vorbeugen ist besser als Heilen – dies gilt auch für Ihren Vierbeiner

Damit der Kontakt mit Zecken bei Ihrem Hund nicht zu Krankheiten führt, suchen Sie ihr Haustier am besten nach jedem Spaziergang auf die Parasiten ab. Krabbelt ein Blutsauger auf dem Fell oder hat es sich bereits in der Haut festgebissen, entfernen Sie diesen umgehend. Darüber hinaus gibt es Produkte, die bereits im Vorfeld wirken:

  • Kautabletten: Bei Hunden kann man auch von innen gegen Parasiten vorgehen. Tabletten helfen den Vierbeinern gegen Zecken, Flöhe und Milben. Solche Medikamente müssen allerdings gemäss Anwendungshinweise des jeweiligen Produkts regelmässig an den Hund gefüttert werden.
  • Spot on (Auftropf-Lösungen): Auch äusserlich kann vorgebeugt werden: Zeckenmittel können auf das Fell getropft werden. Tragen Sie das Mittel vor allem auch in der Kopf-Region des Tiers auf. Solche Mittel bieten Schutz gegen Zecken, Flöhe und teilweise auch gegen Stechmücken.
  • Zecken-Halsband: Neben den bekannten Flohhalsbändern, gibt es auch Bänder mit Wirkstoffen, die gegen Zecken und etwaig auch gegen Stechmücken wirken.

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Über die Kampagne

zecken-stich.ch ist eine Aufklärungskampagne über Zecken und durch Zecken übertragbare Krankheiten. Auf dieser Seite finden Sie umfassende Informationen rund um die Themen Zecken, Schutzmöglichkeiten vor Zeckenstichen und die Risiken von durch Zecken übertragbaren Krankheiten. Kontaktieren Sie unbedingt einen Arzt oder Apotheker, wenn nach einem Zeckenstich Beschwerden auftreten oder Sie Fragen zu Ihrer Gesundheit haben.
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) begrüsst die Kampagne «zecken-stich.ch».