Welchen Arzt soll ich bei Verdacht auf FSME aufsuchen?
Bei Verdacht auf FSME suchen Sie am besten unverzüglich Ihren Hausarzt auf. Bei Bedarf werden…
Mehr04.04.2017
Mit steigenden Temperaturen werden auch Zecken wieder aktiver. Zecken können verschiedene Erreger übertragen, die schwerwiegende Erkrankungen auslösen können. Die lancierte Aufklärungskampagne «zecken-stich.ch» informiert über Gefahren und Schutzmöglichkeiten. Die Kampagne spricht gezielt Personen an, deren Lieblingsorte sich in Risikogebieten der Schweiz befinden. Finanziert und initiiert wird die Aufklärungskampagne von Pfizer und VERFORA. Die Zeckenliga Schweiz, Medgate und PharmaSuisse unterstützen die Initiative. Auch das Bundesamt für Gesundheit (BAG) begrüsst die Kampagne.
Durch Zecken übertragene Erreger können vor allem zwei Krankheiten auslösen: die Lyme-Borreliose und die Zeckenenzephalitis (Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME). Laut Nationalem Referenzzentrum für zeckenübertragbare Krankheiten (NRZK) treten pro Jahr 6‘000 bis 12‘000 Fälle von Borreliose und etwa 100 bis 250 neue FSME-Fälle auf. Borreliose wird durch ein Bakterium, FSME durch ein Virus verursacht.
Dr. Norbert Satz, Facharzt für Innere Medizin FMH, führt Spezialsprechstunden zu Zeckenerkrankungen durch. Er kennt die Krankheiten und ihre teilweise schweren Folgen: «Bei der Entzündung von Hirnhaut und Gehirn ist keine Behandlung mit Antibiotika möglich, da es sich um einen viralen Erreger handelt.» Aufklärung ist notwendig, meint Dr. Satz: «Es ist wichtig zu wissen, ob man in einem Risikogebiet lebt, damit man sich entsprechend schützen kann.»
Ein hohes Risiko für FSME besteht in vielen Gebieten der Schweiz. Die Aufklärungskampagne «zecken-stich.ch» richtet sich an Personen, die innerhalb der vom BAG klassifizierten Risikogebiete einer beruflichen oder freizeitlichen Aktivität nachgehen:
Vorbeugende Massnahmen wie geschlossene Kleidung und Schuhe sowie Zeckenschutzmittel reduzieren das Risiko eines Zeckenstichs und damit das Infektionsrisiko. Die Lyme-Borreliose kann mit Antibiotika behandelt werden. Dagegen existiert für die FSME keine spezifische Behandlung. Die Impfung ist daher die einzige zuverlässige Methode, das FSME-Risiko in den Endemiegebieten zu minimieren.
Das BAG empfiehlt eine Impfung gegen FSME für alle erwachsenen Personen und Kinder im Allgemeinen ab sechs Jahren, welche in Endemiegebieten wohnen oder sich zeitweise dort aufhalten.
Ein wichtiger Faktor für den Erfolg von «zecken-stich.ch» ist – nebst der Sensibilisierung und dem Interesse der Bevölkerung – das Zusammenstehen von Partnern, die das gleiche Ziel verfolgen. Die Kampagne wird durch namhafte Partner öffentlich unterstützt: Zeckenliga Schweiz, Medgate und PharmaSuisse. Mark Witschi vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) begrüsst die Kampagne: «Es ist wichtig, dass die Bevölkerung weiss, dass man sich einerseits gegen Zeckenstiche schützen kann und andererseits gegen FSME eine Impfung zur Verfügung steht. Die Beratung und die Impfung gegen FSME erfolgen beim Arzt oder bei einer Impfapotheke. Damit kann man sich weiterhin unbesorgt in Endemiegebieten aufhalten und vergnügen.»
zecken-stich.ch ist eine Aufklärungskampagne über Zecken und durch Zecken übertragbare Krankheiten. Auf dieser Seite finden Sie umfassende Informationen rund um die Themen Zecken, Schutzmöglichkeiten vor Zeckenstichen und die Risiken von durch Zecken übertragbaren Krankheiten. Kontaktieren Sie unbedingt einen Arzt oder Apotheker, wenn nach einem Zeckenstich Beschwerden auftreten oder Sie Fragen zu Ihrer Gesundheit haben.
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) begrüsst die Kampagne «zecken-stich.ch».